Der Rat hat am 27. September 2016 die Anwendung der restriktiven Maßnahmen der EU gegen die "Fuerzas armadas revolucionarias de Colombia" (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens), bekannt als "FARC", ausgesetzt. Diese Entscheidung erfolgt im Anschluss an die offizielle Unterzeichnung des in Kolumbien vereinbarten Friedensabkommens zwischen der kolumbianischen Regierung und den FARC am 26. September 2016.
Die Organisation wird seit Juni 2002 auf der sogenannten "EU-Terroristenliste" geführt; diese enthält eine Aufstellung von an terroristischen Handlungen beteiligten Personen, Vereinigungen und Körperschaften, gegen die restriktive Maßnahmen verhängt worden sind. Mit diesen im Gemeinsamen Standpunkt 2001/931/GASP niedergelegten Maßnahmen wird gegen Personen, Vereinigungen und Körperschaften, bei denen von einer Beteiligung an terroristischen Handlungen ausgegangen wird, ein Einfrieren von Vermögenswerten verhängt. Ferner wird Personen und Einrichtungen aus der EU untersagt, ihnen Gelder oder wirtschaftliche Ressourcen zur Verfügung zu stellen.
Die kolumbianische Regierung und die FARC haben sich am 25. August 2016 auf eine Friedensregelung geeinigt, um den schon mehr als 50 Jahre andauernden bewaffneten Konflikt zu beenden. Die feierliche Unterzeichnung findet am 26. September 2016 in Cartagena (Kolumbien) statt.
Der Beschluss über die Aussetzung der Sanktionen gegen die FARC wurde vom Rat im schriftlichen Verfahren angenommen. Die Rechtsakte werden im Amtsblatt vom 27. September 2016 veröffentlicht.
Seit dem Beginn der Migrationskrise gibt es für mich keinen Zweifel, dass der Schlüssel für eine Lösung darin liegt, die wirksame Kontrolle über die Außengrenzen der EU wiederherzustellen. Es liegt auf der Hand, dass dies nur möglich ist, wenn wir eng mit unseren Partnern auf dem Balkan und in der Türkei zusammenarbeiten.
Heute sollten wir darüber beraten, wie wir unseren Maßnahmen mehr Wirksamkeit verleihen können. Wir müssen – sowohl politisch als auch praktisch – bestätigen, dass die Westbalkanroute für die irreguläre Migration endgültig geschlossen ist. Deshalb begrüße ich die Initiative von Bundeskanzler Kern, dieses Treffen zu veranstalten.